Geschichte

Gliederung:

  • Die Anfänge der Rummelsberger Feuerwehr
  • Die Rummelsberger Feuerwehr wächst
  • Neue Aufgaben
  • Die 80er-Jahre
  • Die 90er-Jahre
  • Das neue Jahrtausend

Die Anfänge der Rummelsberger Feuerwehr

Bereits aus dem Jahre 1905 gibt es Aufzeichnungen über Rummelsberger Feuerwehrleute. Namentlich wird Pfarrer Eichler aus Rummelsberg erwähnt, aber auch andere Bewohner Rummelsbergs waren beteiligt, als in diesem Jahr die Feuerwehr in Moosbach gegründet wurde. Moosbach war bis zur Gebietsreform 1972 eine eigene Gemeinde, der Rummelsberg damals angehörte.

Die folgenden Jahre sind leider nur noch mündlich überliefert. Demnach gab es auch im Ort selbst eine Löschgruppe, bestehend hauptsächlich aus Lehrlingen (sogenannten „Bollen“). Um 1953 wurde diese von Hausvater Siebentritt gegründet, der somit als erster Rummelsberger Kommandant gelten kann. 1954 wurde für die kleine Löschgruppe eine Motorpumpe angeschafft, die in einem Schuppen untergebracht wurde, der gegenüber des Hauses des Gemeindediakons stand. Zwei Jahre später wurde einem Protokoll zufolge auch neues Schlauchmaterial beschafft.

Im Jahr 1962 übernahm Leo Winter den Posten des Kommandanten und blieb bis 1965 im Amt. In seiner Amtszeit wurde aus der einfachen Löschgruppe im Jahr 1963 die Freiwillige Feuerwehr geformt und es traten mehr und mehr Bewohner und Mitarbeiter des Ortes der Wehr bei. Als Winter die Stelle des Hausmeisters im neu gebauten Krankenhaus übernahm, wurde ihm die Aufgabe als Feuerwehrkommandant zu viel und er trat seinen Posten an den Betriebsschlosser Habenicht ab.

Mit Otto Ender wurde im Jahr 1967 letztmals ein Kommandant eingesetzt. Zu seinem Stellvertreter wurde Gerhard Stich ernannt. Seit 1972 wurde der Kommandant dann nicht mehr ernannt, sondern von der Mannschaft gewählt.

Nachdem Gerhard Stich 1972 aus beruflichen Gründen nach Altdorf umzog, wurde Hartmut Glienke zum Stellvertreter Otto Enders. Dieses Gespann blieb bis 1989 im Amt.


Die Rummelsberger Feuerwehr wächst

Eine der ersten großen Anschaffungen unter Otto Ender war der Neukauf des Tragkraftspritzenfahrzeuges im Jahr 1968. Dieses wurde im Haus der Bauverwaltung untergebracht, welches damals auf der zugeschütteten Schlucht des noch nicht erbauten Jugendhilfezentrums stand.

 

Ein Protokoll aus dem Jahr 1969 belegt, dass die Rummelsberger Wehr in diesem Jahr bereits aus 22 Wehrmännern bestand. Ein Jahr später waren es bereits 28 und auch Atemschutzgeräte wurden zwischenzeitlich angeschafft. Ein zweites Fahrzeug sollte den Transport der Wehrleute und des Materials im Einsatzfall erleichtern und so war es ein glücklicher Zufall, dass die Feuerwehr Engelthal eben ihr Einsatzleitfahrzeug ausmustern wollte, einen VW Bully Baujahr 1957. Dieser wurde kurzerhand gekauft und so geschickt eingerichtet, dass ein Brandmeister der BF Nürnberg in einem Referat vor ca. 300 Mittelfränkischen Feuerwehrleuten anmerkte: „Mit diesem Combi hat sich die F.F. Rummelsberg ein Fahrzeug geschaffen, das Sie bei der B.F. Nürnberg vergebens suchen“. Übrigens fährt dieser Bus heute noch: Ein Engländer hat ihn über Umwege erworben und in ein Campingmobil für seine Familie umgebaut.

Mit dem Kauf des zweiten Fahrzeuges und einer Anhängeleiter, ebenfalls im Jahr 1970, waren die Feuerwehrgeräte bereits über den halben Ort verteilt. Das Tragkraftspritzenfahrzeug im Oberdorf, die TSA war zwar offiziell außer Dienst, aber nach wie vor in dem erwähnten Schuppen untergebracht und einsatzbereit, und der neue Einsatzleitwagen in einem Schuppen in der Gärtnerei. Dies war möglich, weil der Kommandant Otto Ender gleichzeitig Leiter dieser Gärtnerei war und dort auch sein Haus hatte.

In dieser Zeit fand auch einer der größten und medienträchtigsten Einsätze der Rummelsberger Geschichte statt. Am 12. September 1970 fing eingelagertes Heu in einer Scheune des Anwesens Fröschau Feuer und sorgte für ein Großaufgebot von Einsatzkräften aus der gesamten Region. Noch neun Tage später war man mit Nachlöscharbeiten beschäftigt.


Neue Aufgaben

In den 1970er-Jahren wurden in Rummelsberg zahlreiche Großbauten neu errichtet. Die Beschaffung einer Drehleiter wurde beschlossen, da so beim Bau des Berufsbildungswerkes auf teurere zusätzliche Fluchttreppenhäuser verzichtet werden konnte. 1976 bestand die Rummelsberger Wehr inzwischen aus 38 Mann und war so zu einer starken, schlagkräftigen Gruppe herangewachsen.

 

Bereits seit 1970/71 wurde der Neubau eines Gerätehauses diskutiert. Besonders bei der Standortwahl schieden sich die Geister: Die einen bevorzugten den alten Platz im Oberdorf, die anderen einen zentraleren, an dem auch genügend Parkplätze geschaffen werden konnten. Nachdem an der Stelle des bisherigen Standorts jedoch die aufgeschüttete Schlucht wieder aufgebaggert werden sollte, das Baubüro abgerissen und das Jugendhilfezentrum errichtet werden sollte, war die Entscheidung klar und man einigte sich 1972 auf die „östliche Spitze der Obstanlagen“, wo es heute noch steht. Auf Grund der Hanglage konnten allerdings nur drei Stellplätze geschaffen werden. Gesamtkosten des Baus: 485.000 Deutsche Mark.

Ein Jahr nach der Drehleiter wurde auch das Löschfahrzeug ausgeliefert. Notwendig war es geworden, da neben dem Berufsbildungswerk auch das Wichernkrankenhaus und das Stephanusheim neu gebaut worden war und damit ein erhebliches Gefahrenpotential hinzukam, welches mit der bisherigen Ausrüstung nicht mehr ausreichend geschützt werden konnte.

Nach diesem nicht zuletzt finanziellen Kraftakt war die Rummelsberger Wehr auf die kommenden Herausforderungen des stetig wachsenden Ortes ausreichend gut vorbereitet.


Die 80er-Jahre

Viel änderte sich nicht in der Zeit zwischen 1977 bis 1989. Dafür gab es ein paar interessante Einsätze. Zum Beispiel brannte 1981 die alte Schreinerei komplett aus, nachdem Kinder dort gespielt haben.

Eine neue Ära der Rummelsberger Wehr begann, als Otto Ender 1989 seine Dienstzeit altersbedingt beenden musste. Neuwahlen standen an und brachten Reinhard Lipp als ersten und Andreas Warter als stellvertretenden Kommandanten hervor.

Bereits einige Jahre vor dem Wechsel war klar, dass ein neues Einsatzleitfahrzeug beschafft werden müsste. Das alte war 1990 bereits 33 Jahre alt und hatte seinen Dienst getan. Zur Diskussion standen zu dieser Zeit auch erstmals ein TLF 18/8 und ein Halon-Löschanhänger. In einem persönlichen Gespräch mit der Gemeinde versuchte Kommandant Otto Ender die Erweiterung des Gerätehauses um zwei weitere Stellplätze zu erwirken. Da aber beim Bau bereits Schwierigkeiten mit der Hanglage bestanden, schienen die Kosten für einen seitlichen Anbau nicht angemessen und der Plan zur Beschaffung eines TLF musste aufgegeben werden. Stattdessen wurde ein kleineres Mehrzweckfahrzeug angestrebt und zwei zusätzliche Garagen als Unterstellgelegenheit für die beiden zwischenzeitlich beschafften Anhänger angemietet.

 

Im Jahr 1990 wurde dann das neue Mehrzweckfahrzeug (Ford Transit) der Feuerwehr übergeben.


Die 90er-Jahre

Nachdem sich Anfang der Neunziger herauskristallisierte, dass die beiden Kommandanten Reinhard Lipp und Andreas Warter unterschiedliche Schwerpunkte in ihrer Arbeit setzten, entschloss man sich 1992, die Posten zu tauschen, so dass Andreas Warter fortan 1. Kommandant und Reinhard Lipp sein Stellvertreter sein sollte.

 

Im Jahr 1996 wurde auf einer außerplanmäßigen Sitzung die Gründung eines eigenen Vereins unter dem Namen „Freiwillige Feuerwehr Rummelsberg e.V.“ beschlossen. Das Grundkapital war über Jahre hinweg durch freiwillige Spenden der Feuerwehrmitglieder zusammengetragen worden. Zum ersten Vorsitzenden wurde Gerhard Grosch gewählt, der sich um die juristischen Formalitäten kümmerte. Wolfgang Fischer wurde zum Stellvertreter gewählt.

Ebenfalls im Jahr 1996 absolvierte eine Rummelsberger Gruppe erstmals eine Leistungsprüfung „Gruppe im Löscheinsatz“. Sabine Glienke trainierte die acht Mitglieder in den Wochen davor so gut, dass man die Prüfung mit Null Fehlern bestand.

Auch die Gründung der Rummelsberger Jugendfeuerwehr fällt in diese Zeit. Sabine Glienke nahm sich 1997 dieser Sache an und leitete diese bis zu ihrem beruflich bedingten Austritt im Jahr 2003. Geholfen haben ihr als stellvertretende Jugendwarte in dieser Zeit unter anderem Jörg-Peter Walter, Maren Meinhold, Matthias Glienke und zuletzt Torben Schultes.

Im Jahr 1998 fand durch den gleichzeitigen Rücktritt des ersten und zweiten Kommandanten, sowie des Atemschutzgerätewarts und eines Gruppenführers ein herber Einschnitt statt. Grund waren Meinungsverschiedenheiten auf höherer Ebene. Nach kurzem Schock rappelte sich die Wehr jedoch schnell wieder auf. Als Nachfolger für die Kommandantur erklärten sich Hartmut Glienke und Jürgen Hopf bereit. Auch ein Atemschutzgerätewart und zwei neue Gruppenführer waren schnell gefunden.


Das neue Jahrtausend

Nach fast 40 Jahren aktivem Feuerwehrdienst wurde im Jahr 2000 Hartmut Glienke in den verdienten Ruhestand geschickt. Jürgen Hopf wurde zu seinem Nachfolger im Amt des 1. Kommandanten gewählt, Sabine Glienke nach erfolgreicher Jugendarbeit zur Stellvertreterin.

Eine der ersten Neuerungen in deren Kommandantur war die Fertigstellung Gerätehausanbaus im Frühjahr 2001. Da man seitlich auf Grund der Hanglage nicht anbauen konnte, entschied die Regierung, die Sondergenehmigung für die Unterbringung zweier Fahrzeuge hintereinander auch für das neu zu beschaffende Fahrzeug zu verlängern und man konnte das Gerätehaus um einige Meter nach hinten erweitern. Dies war notwendig geworden, nachdem das TSF im Jahr 2003 bereits 35 Jahre alt wurde und als Ersatz zunächst ein LF 8 geplant war. Das daraus im Jahr 2003 „nur“ ein Gerätewagen wurde, ist Sparmaßnahmen der Regierung zu verdanken. Neben der Verlängerung der Fahrzeughalle wurde unter dem Anbau ein weiteres Zimmer, das sogenannte „Kommandantenzimmer“ geschaffen, in dem die Verwaltungsunterlagen untergebracht sind.

Knapp zwei Monate vor der Übergabe des Gerätewagens fanden nach dem beruflich bedingten Umzug der bisherigen 2. Kommandantin Sabine Glienke Neuwahlen um diesen Posten statt. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen konnte Walter Beer dieses Amt für sich sichern und ist seither stellvertretender Kommandant der Rummelsberger Wehr.

Auch im Verein wechselte die Führung. Auf der Jahreshauptversammlung 2004 wurden Hartmut Glienke zum Vorstand und Peter Köhler zu seinem Stellvertreter gewählt.

Im Jahr 2005 legte erstmals eine Rummelsberger Gruppe die Leistungsprüfung „Technische Hilfeleistung“ ab. Darüber hinaus nahm man auch am 1. Mittelfränkischen Leistungsmarsch in Leerstetten teil. Beide Prüfungen wurden gemeinsam mit Kameraden der Feuerwehr Pfeifferhütte abgelegt.

Ein Jahr später als geplant wurde im Jahr 2008 eine neue Drehleiter an die Rummelsberger Feuerwehr ausgeliefert. Hergestellt wurde sie wie auch das Vorgängerfahrzeug bei Magirus in Ulm. Die Auslieferung verzögerte sich um mehrere Monate, da das Fahrzeug entgegen der Norm mit einer Staffelkabine bestückt wurde und auf Grund dessen acht Zentimeter zu hoch war. Dadurch wurde eine Sondergenehmigung durch die Regierung notwendig, was eine Weile dauerte.

Im Februar 2009 wurde die Vorstandschaft des Vereins neu gewählt. Zum neuen ersten Vorsitzenden wurde der stellvertretende Kommandant Walter Beer gewählt.

Für das Jahr 2013 ist eine Ersatzbeschaffung des inzwischen 35 Jahre alten Löschfahrzeugs geplant. Im Gemeinderat hat man sich bereits auf die Bestellung eines großen Hilfelöschfahrzeugs (HLF 20) geeinigt.

2017 wurde als Ersatz für das in die Jahre gekommene Mehrzweckfahrzeug ein Ersatz beschafft. (siehe auch Abholung des neuen Mehrzweckfahrzeugs)